Reisebericht Hohe Tatra Die Hohe Tatra - das höchste Gebirge der Slowakischen Republik - ist eines der letzten Naturparadiese Europas. Auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche sind alle Schönheiten eines Hochgebirges konzentriert. In einem reichhaltigen Ausflugsprogramm sahen wir nicht nur die Naturschönheiten der Ostslowakei, sondern wurden auch mit der uralten Geschichte des „Zipser Ländchens" vertraut gemacht. Montag, 28. Juni 2004: Ebersberg – Bratislava ( 522 km)
Pressburg
(Bratislava) war einmal eine wunderschöne Stadt. Ob die Hauptstadt der Slowakei
es zumindest teilweise noch ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. Bis
zur Gründung der Tschechoslowakei 1918 war das Donau-Städtchen eine
hauptsächlich ungarische und österreichische Stadt. Heute ist sie viel größer
(rund 450 000 Einwohner) und durch heftige Bautätigkeit vor allem in den vier
sozialistischen Jahrzehnten wurde erheblich mehr zerstört als im Zweiten
Weltkrieg. Der Anfang der 70er Jahre errichteten »Neuen Brücke,« mit einem als
Aussichtslokal genutzten ufo-ähnlichen Aufsatz in 80 m Höhe, fielen ein guter
Teil der malerischen Altstadt und die alte Synagoge zum Opfer. Trotzdem: Man
findet durchaus noch enge Gässchen in der Altstadt, in denen man sich wohl
fühlen und einen Eindruck vom »alten Pressburg« bekommen kann. Ein Beispiel für
verblüffend-experimentelle Formen moderner Architektur ist die kopfstehende
Pyramide in der Mytna ulica 1 Dienstag, 29. Juni 2004: Bratislava - Hohe Tatra (396 km) Weiterfahrt um 16.30 Uhr über den Teufelspass (1238 m) mit kurzer Rast von 17.30 Uhr bis 17.45 Uhr. Weiterfahrt in die Hohe Tatra nach Tatranska Lomnica. Viele Touristen kommen allein der Hohen Tatra wegen in die Slowakei. Tatsächlich rechtfertigt dieses höchste Gebirge des Landes, dessen Gipfel eigentümlich steil aus der Ebenen hervorragen, sicher allein schon einen Besuch. Von Tatra-Lomnitz (Tatranska Lomnica) aus führt eine Seilbahn zum zweithöchsten Berg der Hohen Tatra, dem Lomnicky Stit (2632 m). Von hier aus kann man bei schönem Wetter die ganze Hohe Tatra überblicken, die schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg zum Nationalpark erklärt wurde. Ganz in der Nähe der Talstation verströmt das Grand Hotel Praha eine Atmosphäre, die an die k. und k.-Monarchie vor 1918 erinnert. Die Hohe Tatra ist ein Teil der nördlichen Karpaten. Die Tatra bildet mit Gipfeln zwischen 2000 und 2500 m das höchste Massiv der Karpaten. Ihr kleiner Teil liegt in Polen, der größere in der Slowakei. Sie ist ein besonders reizvolles Naturreservat (seit 1950) mit Steinadlern, Murmeltieren, Bergziegen und Mufflons - vor allem jedoch mit prächtigen, mehr als 2000 m hohen Berggipfeln, die das Zentrum des polnischen und slowakischen Alpinismus und des Wintersports bilden. Die Tatra bietet einfache Wanderwege und gefährliche Kletterpartien. Ankunft um 19.00 Uhr. 4-Sterne Grandhotel Praha. Abendessen um 20.00 Uhr. Um 21.15 Uhr fuhren 26 Teilnehmer zum Einkaufen in das 24-Stunden geöffnete Kaufhaus TESCO in dem es alles was es auf dem Markt gibt, angeboten wurde. Der Einkaufsbummel war sehr interessant und die Rückkehr im Hotel war um 22.40 Uhr. Mittwoch, 30. Juni 2004: Tatra-Rundfahrt - Gondelfahrt
zum Skalnate Pleso (91 km) Donnerstag, 1. Juli 2004: Tagesfahrt in das Zipser Ländchen -
Leutschau - Zipser Burg (165 km) Nirgendwo kann man sich die mittelalterliche Slowakei besser vorstellen als in Leutschau (Levoca). Nicht nur die Stadtmauer ist noch gut erhalten, sondern auch weit über 200 Renaissance-Bürgerhäuser. Sie umgeben den Ringplatz, in dessen Mitte auch das erhaben wirkende Rathaus steht, das von einem Glockenturm und Arkadengängen geprägt wird. Leutschau war die Hauptstadt der Zips-Region und sehr reich. Davon zeugen viele Kostbarkeiten in der Kirche St. Jakob, die aus dem 14. Jh. stammt. Hier findet man einen 18 m hohen gotischen Schnitzaltar, der als einer der größten überhaupt gilt. Danach Fahrt zur Zipser Burg. Besichtigung der größten Burgruine der Slowakischen Republik. Mittagessen von 13.40 Uhr bis 15.30 Uhr im Hotel Barbakan in Leutschau. Dann Fahrt nach Kezmarok (Käsmark). Der Besucher reibt sich im Zentrum von Käsmark (Kezmarok) am Rande der Hohen Tatra erst einmal die Augen, denn mitten in der streng christlichen Slowakei scheint da eine Moschee zu stehen. Doch nichts dergleichen: das graugrün und rot verputzte Gebäude mit maurischer Kuppel ist die evangelische Kirche der Stadt, die Ende des 19. Jh. der Phantasie eines Wiener Architekten entsprang. Gleich daneben ist eine nicht weniger eigentümliche Holzkirche zu sehen. Sie wurde Anfang des 18. Jh. von Deutschen erbaut, die noch bis 1944 ein Drittel der Bevölkerung stellten. Ankunft um 16.00 Uhr, Besichtigung der evangelischen Holzkirche, einer Artikularkirche von 1717 und der neuen evangelischen Kirche von 1776. Danach kurze Rundfahrt durch die Altstadt. Rückfahrt zum Hotel, hier Ankunft um 17.40 Uhr. Abfahrt um 19.10 Uhr zum Abschiedsessen in der, für die Slowakei typischen Sennhütte „Koliba" Zbojnicka in Stara Lesna mit „Räubermenü-Essen". Rückfahrt nach einem gelungenen, lustigen Abend um 23.15 Uhr zur Übernachtung im Hotel. Freitag, 2. Juli 2004: Ausflug Pieniny Nationalpark -
Floßfahrt - Freilichtmuseum Altlubau (160 km) Das Pieniny-Gebirge, eine Kette von Kalksteingipfeln aus der Jurazeit, ist niedriger als die Tatra, bietet dafür aber Abenteuer nicht nur für den Wanderer, sondern auch für den Kanu-Fahrer. Unterhalb der Gipfel nämlich schlängelt sich der wilde Dunajec-Fluss zwischen Kalksteinhängen und zerklüfteten Felsen durch. Waghalsige benutzen das eigene Kanu, Touristen ziehen in der Regel die von einheimischen Goralen (Bergbewohnern) gesteuerten Flöße für eine Tour von Katy nach Szczawnica vor (von April bis Ende Oktober, Dauer gut zwei Stunden). Bei einem Abstecher nach Debno lohnt sich dort ein Besuch der wunderbar erhaltenen Lärchenholzkirche aus dem 15. Jh. mit Malereien und Schnitzereien im Frührenaissance-Stil. Um 10.00 Uhr unternahmen wir diese romantische Floßfahrt, aufgeteilt in vier Gruppen zu je 12 Personen, auf dem reißenden Gebirgs- und Grenzfluss Dunajec, entlang steil ansteigender Kalkfelsen. Die 10 km lange Fahrt führte entlang der polnisch/slowakischen Grenze und dauerte bis 11.20 Uhr. Mit einem Fußmarsch oder einer Kutschenfahrt zum Parkplatz endete diese romantische Floßfahrt. Um 12.15 Uhr besichtigten wir das ehemalige Kartäuserkloster Cerveny Klastor aus dem 14. Jhr.. Weiter führte die Fahrt nach Altlubau (Stara Lubovna). Unter der Burg, im Bereich der Vorburg, erstreckte sich das Freilichtmuseum, das wir besichtigten. Mit einer Vielzahl von Holzhäusern, die den Eindruck von der Wohnkultur, Lebensweise und dem Brauchtum vermittelten. Rückfahrt um 16.50 Uhr zum Übernachtungsort. Um 18.45 Uhr Vorführung des von der Floßfahrt erstellten Videofilmes im Hotel und um 19.30 Uhr Abendessen. Samstag, 3. Juli 2004: Hohe Tatra - Brünn mit Stadtführung
(385 km) Das ca. 2,5 Hektar große Friedhofsareal bietet Platz für die Bestattung von 8.000 Gefallenen in Einzelgräbern und ist damit der größte deutsche Soldatenfriedhof in der Slowakei. Zur Zeit ruhen auf dem am 11. Oktober 1998 eingeweihten Friedhof ca. 7.000 Tote. Er liegt außerhalb des Gebirgspanoramas der Hohen Tatra, am Rand des gleichnamigen Nationalparks. Die Bauarbeiten begannen im Herbst 1997 und endeten im Oktober 1998. Über eine kleine Zufahrtsstraße gelangt man zum Parkplatz und den Berggipfeln nachempfundenem Eingangsgebäude. Der Hauptweg führt direkt zum Gedenkplatz mit dem mächtigen, traditionell gestalteten Hochkreuz aus Eichenholz. Ein Rundweg erschließt die acht Grabfelder und die Granitkreuze, die auf beiden Seiten je vier Namen und Daten der Toten pro Seite tragen (bis zum Sommer 2001 waren von ca. 5.000 Soldaten die Namen ermittelt). Mit weiteren Zubettungen wird bis Ende 2003 gerechnet. Ein kleiner See sammelt das Oberflächenwasser, des an einem Hang liegenden Friedhofes und führt es über eine Gesteinsrinne ab. Eine Kombination aus Natursteinmauer, Holzzaun und Bepflanzung begrenzt den Friedhof und bindet ihn in die Landschaft ein. Der Friedhof wurde mit dem slowakischen Architekturpreis 1999 ausgezeichnet. Weiterfahrt um 09.15 Uhr entlang der Niederen Tatra über Trencin (Trentschin), Olomouc zur slowakisch/tschechischen Grenze bei Makov, die wir um 12.15 Uhr erreichen. Ankunft in Brünn um 15.30 Uhr. Hotelbezug im Hotel International und um 16.30 Uhr geführter Rundgang durch die Brünner Altstadt. Als es leicht zu regnen begann, war der Rundgang um 18.00 Uhr beendet. Die einen sagen: Brünn ist eine hässliche Industriestadt. Die anderen: Es ist die attraktive Metropole Mährens, der man früheren Reichtum durchaus noch ansieht. Beide haben recht. Die erste Textilfabrik Brünns wurde schon 1766 gegründet - und von da an nahm die Industrialisierung bis heute unaufhaltsam ihren Lauf. Das brachte viel Geld in die Stadt. Geld, das die selbstbewussten Brünner Bürger stets in repräsentative Häuser steckten. Gerade aus der Zeit um die Jahrhundertwende ist daher eine erstaunliche Bausubstanz erhalten, die an mancher Stelle nach einem frischen Anstrich noch besser wirken würde. Um 19.15 Uhr Abendessen im Hotel International. Sonntag, 4. Juli 2004: Heimreise (580 km) Die Teilnehmer waren:
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