Truppenbesuch bei der Tragtierkompanie in Bad Reichenhall

Am Donnerstag, 16.10.2003 besuchten 44 Mitglieder und Freunde der Soldaten- und Kriegerkameradschaft Ebersberg die Tragtierkompanie der Gebirgsjägertruppe in Bad Reichenhall. Wir wurden gegen 10:00 dort von dem Kommandeur Oberfeldveterinär Dr. Noreisch (einen Erdinger) in der General Konrad Kaserne in Bad Reichenhall erwartet. 

Nach einem kurzen Briefing von Kommandeur Oberfeldveterinär Dr. Noreisch über die Truppe gab es einen Film, dann Besuch des Beritts, der Kaserne allgemein, und dann Fragen und Antworten. 

Die Gebirgsjägertragtierkompanie 230 (GebTrgtKp) 230 ist ein Teil der Gebirgsjägerbrigade 23 die in Berchtesgaden, Bad Reichenhall, Mittenwald, Füssen und in Kürze auch in Brannenburg stationiert sind. Nach der in Kürze abgeschlossenen Umstrukturierung der Bundeswehr ist die Gebirgsjägerbrigade 23 die stärkste Brigade in Deutschland. Seit 1.10.1981 ist die GebTrgtKp 230 die einzige pferdehaltende Einheit der Bundeswehr. Derzeit werden nur mehr 54 Tragtiere gehalten. Darunter Maultiere (Vater ist ein Riesenesel und Mutter ein Pferd) die bei Hitze und Kälte gleichermaßen unempfindlich sind und sich durch eine hohe Tragkraft auszeichnen, sowie Haflinger. Durch die geänderten Aufgaben in der Bundeswehr sind nun Soldaten unter anderem im Kosovo, Afghanistan und Tschetschenien eingesetzt. So ist seit 2 1/2 Jahren ein großer Teil der GebTrgtKp 230 auch im halbjährlichen Wechsel im Kosovo zur Friedenssicherung bei berittener Geländeüberwachung und Patrouillen eingesetzt. 
Zum Abschluss eine gemütliche Einkehr zum Mittagessen bei preiswertem und guten Gerichten in dem Unteroffiziersheim.
Ein Danke an den Reservistenbetreuer der SKK Ebersberg, Prof. Dr. Thomas Peisl, der die Reiseleitung und Organisation des Bundeswehrbesuches übernommen hatte.


Die Teilnehmer waren:
Angermeier Sebastian, Bachschneider Hans, Binder Hans, Blechschmid Josef, Eberl Hans, Etesam Bahman, Feldkirchner Hartmut, Fleischer Peter, Frankenreiter Herbert, Frankenreiter Martin, Gellrich Werner, Gockner Adolf, Gohmert Frieder, Greithanner Georg, Grundl Georg sen., Heilbrunner Georg, Holzner Heinrich und Marianne, Honauer Josef, Kern Franz, Kraus Erich, Krause Günter, Krause Hans, Lanzendörfer Fred, Laske Wolfgang, Luckert Herbert, Malenko Ingo, Mascher Josef, Meier Werner, Mayr Josef, Neuser Alexander, Obermayer Hans, Opitz Alwin, Otto Rainer sen., Prof. Dr. Peisl Thomas, Peperkorn Klaus, Pühl Johann, Seidl Heinz und Roswitha, Spitzl Josef, Torrani Mario, Weinzierl Franz-Xaver, Wessler Rainer, Wust Hans.

 
 
Einsatz- und Ausbildungszentrum für Gebirgstragtierwesen 230

Ein besonderes militärisches Kleinod der Gebirgsjägerbrigade 23 stellt das Einsatz- und Ausbildungszentrum für Gebirgstragtierwesen 230 dar. Sie steht in der Tradition der vielen Tragtiereinheiten der Gebirgstruppe der alten Wehrmacht und ist doch eine hochaktive, modern ausgerüstete und selbstständige Kompanie, die eine Vielfalt von Aufgaben zu erfüllen hat.

Mit ihren Maultieren und Haflingern ist sie die einzige pferdehaltende Einheit der Bundeswehr. Sie besitzt die größte Maultierpopulation Deutschlands und die größte Hufbeschlagschmiede. Diese Kompanie hat den Auftrag, die Gebirgsjägerbataillone in schwerem Gelände, sowie bei schlechter Witterung oder bei taktischen Notwendigkeiten zu unterstützen, wenn andere Transportmittel nicht mehr einsetzbar sind. Diese Einheit besitzt mit dem Tragtier das umweltfreundlichste Waffensystem der Bundeswehr. Neben diesen rein militärischen Aufträgen, die diese Kompanie zwischen Watzmann und Karwendel erfüllt, leistet sie auch Arbeiten auf wirtschaftlichem Gebiet mit Einsätzen für Staatsforste, Alpennationalpark, und Hüttenversorgung am Zwiesel. Dadurch fließen nicht unmerkliche Finanzmittel in die Bundeskasse zurück.

Dazu hält und bildet das Einsatz- und Ausbildungszentrum für Gebirgstragtierwesen 230 Maultiere und Haflinger aus, die mit speziellen Packsätteln als Tragtiere eingesetzt werden.
Ein Transport ist aber auch mit speziellen Transportkarren, sog. Karetten möglich. Mit Ihnen erhöht sich die Transportleistung um das Dreifache.
Die Tiere des Einsatz- und Ausbildungszentrums für Gebirgstragtierwesen 230 können bei nahezu jeder Witterung eingesetzt werden. Damit hat das es entscheidende Vorteile gegenüber dem Hubschrauber. So bereitet es den Tieren keine Schwierigkeiten auch durch hohen Schnee zu marschieren.
Neben dem Einsatz als Trag- oder Zugtiere können die Haflinger des Einsatz- und Ausbildungszentrums für Gebirgstragtierwesen 230 auch geritten werden.
Bei Patrouillen oder zur Aufklärung im unwegsamen Gelände sind sie vielen anderen Transportmitteln weit überlegen.

Neugierig geworden? Weitere Infos:  http://www.gebirgsjager.de